Eine neue, reich bebilderte Monographie ist soeben im Verlag für moderne Kunst, Wien erschienen. Meine künstlerische Arbeit mit Farbe wird darin mit repräsentativen Werken und Texten der letzten 25 Jahre vorgestellt.
Helmut Dirnaichner
wo Farbe zuhause ist
Werkzyklen 1992-2017
hg. von Christine Dirnaichner
mit Beiträgen von Susanne Thesing, Eugen Gomringer, Annette Meyer zu Eissen
Gestaltung: Karl-Achim Czemper
Hardcover, 176 Seiten
Verlag für moderne Kunst Wien, 2017
ISBN 978-3-903153-37-0
Eine unverwechselbare Position innerhalb der zeitgenössischen Kunst, die Helmut Dirnaichner seit Jahrzehnten konsequent innehat. Mit Rauminstallationen, geschöpften Werken mit Erden aus Apulien, Spanien und Mexiko, Mobiles, Skulpturen, Aquarellen und Freskomalereien eröffnet das Buch einen einzigartigen Einblick in die Schaffensbreite des Künstlers.
Susanne Thesing schreibt in ihrem Beitrag »Dialog mit dem Stein«:
„Am Beginn seiner Arbeit steht das Sammeln von Erden und Mineralien. Die gefundenen und gesammelten Naturstoffe sind meist Bestandteile der Erdkruste. Sie sind durch geologische Prozesse fest und kristallin geworden, sie sind unterschiedlich fein bzw. grob kristallisiert. Im handwerklichen Prozess des manuellen Bearbeitens werden die Steine zunächst zerstört – zerschlagen und gerieben, »erleichtert«. Dieser Vorgang gleicht einer Aneignung und Durchdringung der Materie; Dirnaichner spricht davon, wie reich die Palette sinnlicher Erfahrungen beim Zerstoßen der Steine sein kann: immanente Farbabstufungen treten zum Vorschein, wechselnder Geruch, unterschiedliche taktile, ja auch auditive Wahrnehmungen bestimmen seinen »Dialog mit dem Stein«.
So kann zwischen dem Künstler und seinem Material eine besondere Beziehung erwachsen, die man vielleicht mit der Metapher »respektvolle Poesie« umschreiben kann“.