2017 entstand die Wandarbeit „Uxmal“ mit einem Durchmesser von 147 cm. 21 sichelförmig gebogene Elemente verschiedener Größe, unter anderem aus Malachit, Zinnober, schwarzem Marmor, Azurit, Kobalt, Lapislazuli und Zellulose, sind kreisförmig wie ein Wirbel angeordnet. Sie stehen reliefartig vor der Wand und verleihen der Arbeit mit ihrem Licht- und Schattenspiel eine räumliche Wirkung. Dirnaichner arbeitet in diesem Beispiel nicht mit einem vorgefertigten Malgrund, seine Arbeitsweise kann man nicht als Malerei im herkömmlichen Sinne bezeichnen. Farbpigmente und Bildträger ergeben eine homogene Einheit, die in ihrem dreidimensionalen Charakter als autonome „Farbformen“ erscheinen. Die grünen, roten, schwarzen, gelben und blauen Formen suggerieren Bewegung; sie sind vom Tanz inspiriert und verkörpern Lebendigkeit und Dynamik.
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Die beiden 1999 und 2000 datierten, jeweils 12- teiligen, formreduzierten Werke „La Ballerina“ mit Durchmessern von 205 und 160 cm, sind, wie Dirnaichner selbst sagt, von den Tanzenden mit ihrer „nackten Freude, ungeniert und voller Lebenslust“ inspiriert, die Henri Matisse 1909 in „La Danse“ festhielt. Wie in sich verschlungene Kreise erscheinen die leuchtend bunten aneinander gesetzten Elemente aus farbintensiven Mineralien. Eine fließende, harmonische Bewegung, die für Lebensfreude steht, wird manifest. Fläche, Farbe und Raum kommunizieren auf ideale Art und Weise miteinander.
Annette Reich, zitiert aus „Ein Fenster zum Meer“ – Gedanken zu Helmut Dirnaichners aktueller Arbeit im Rückblick auf seine künstlerischen Anfänge der 1970er-Jahre in: „Farbe im Stein – Schwingung im Metall. Helmut Dirnaichner und Martin Willing“, Katalog zur Ausstellung im Museum im Kulturspeicher Würzburg, Wienand Verlag, Köln 2019.
Erfahren Sie mehr zu den Werken in diesem Portfolio in den Blogbeiträgen zu den Ausstellungen:
Farbe im Stein – Schwingung im Metall. Helmut Dirnaichner und Martin Willing, Ausstellung im Museum im Kulturspeicher Würzburg, 2019